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Rosenwurz – Wirkung und Anwendung der Heilpflanze

Rosenwurz Wirkung und Anwendungsgebiete der Heilpflanze

Von Apotheker Alexander Helm

Aus therapeutischer Sicht überprüft von Heilpraktikerin Antje Gerhold-Andersch

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zuletzt aktualisiert am: 2. März 2022

Rosenwurz wird schon seit langem in der Volksmedizin verwendet und ist unter vielen Namen wie beispielsweise Rhodiola rosea, Sedum rosea, Rhodiola, Goldene Wurzel oder auch Stress-Pflanze bekannt. Extrakte aus der Wurzel und dem Rhizom werden als pflanzliches Heilmittel verwendet, um durch Stress verursachte seelische und geistige Symptome zu lindern.

Rosenwurz stammt aus der Familie der Dickblattgewächse und hat gelbe Blüten. Sie wächst in Europa, Nordamerika, Sibirien, Großbritannien und im Himalaya. Die Pflanze wächst also vor allem in den kälteren Regionen der Welt und besonders in kühleren Hochgebirgen.

Erfahren Sie mehr über die Rosenwurz Wirkung, ihre zahlreichen Anwendungsbereiche sowie Wissenswertes rund um diese Pflanze.

Die Rosenwurz findet schon seit vielen tausend Jahren ihre Verwendung als Heilpflanze. Ihre Wirksamkeit wird mittlerweile immer bekannter und heute wird aus den Wurzeln der Rosenwurz ein Extrakt gewonnen, der als Bestandteil zahlreicher Supplemente gilt. Die Blätter werden besonders in China und Russland gerne mit anderem Gemüse gegessen oder als Tee aufgegossen.

Insbesondere Inhaltsstoffe wie Glykoside und das Aglykon p-Tyrosol sind für die Rosenwurz Wirkung verantwortlich. Vor allem Salidrosid, Rosavin, Rosin und Rosarin gelten als wirksame Inhaltsstoffe der Wurzel, deren Extrakt adaptogen und stimulierend wirkt. Doch auch weitere Inhaltsstoffe wie beispielsweise Terpenoide, Flavonoide, Proanthocyanidine und organische Säuren sind in der Pflanze enthalten.

Welche Rosenwurz Wirkung ist bekannt?

In erster Linie wird der Rosenwurz die Reduktion von Stress zugeschrieben. Sie soll stressbedingte Ermüdungserscheinungen lindern und die Leistungsfähigkeit steigern können. Doch die Pflanze soll noch zahlreiche weitere Wirkungsweisen besitzen.

Möglichen Wirkungen im Überblick:

  • unterstützt geistige und körperliche Vitalität
  • hilft bei Burnout
  • hilft gegen Depressionen
  • lindert Stress-Symptome
  • lindert Erschöpfungszustände
  • steigert die Leistungsfähigkeit
  • hilft bei Höhenkrankheit
  • erhöht Serotoninspiegel
  • reguliert Gedächtnisleistungen
  • hilft bei Ängsten und Aggressionen

Da es aber an weiteren Forschungen für nähere Erkenntnisse noch fehlt, ist Rosenwurz in Deutschland bisher nur als Nahrungsergänzungsmittel verfügbar z.B. in den Pflanzenkraft Kapseln von Casida.

Wie wirkt Rosenwurz auf die Psyche?

Heilpflanze Rosenwurz Rosenwurz Anwendung

Die Rosenwurz soll positiv gegen leichte Depressionen und Angstzustände wirken sowie stressbedingten Erschöpfung beseitigen. Darüber hinaus soll sie zur Stabilisierung des Nervensystems führen und damit die geistige und körperliche Leistungsfähigkeit stärken können.

·       Rosenwurz gegen Stress

Die wohl bekannteste Wirkung von Rosenwurz ist seine adaptogene Wirkung. Doch was bedeutet das überhaupt? Dieser Begriff wurde vor 60 Jahren vom russischen Wissenschaftler Nicolai Lazarev eingeführt. Dem Wissenschaftler nach besitzen gewisse Kräuter eine Anti-Stress Wirkung. Diese Pflanzen wurden unter dem Begriff adaptogene Kräuter zusammengefasst und sollen dazu beitragen, das Gleichgewicht des Körpers zu bewahren.

Unter Gleichgewicht oder Homöostase ist eine Verbindung von Steuerungs- und Regulierungsprozessen zu verstehen, wie beispielsweise der Blutkreislauf, der Hormonhaushalt oder die Körpertemperatur. Sollten diese Prozesse aus dem Gleichgewicht geraten, wird der Körper anfälliger für Krankheiten.

Gerade deshalb heißt es doch so oft, dass Stress die Ursache für viele Krankheiten sei. Je mehr Stress, desto weniger Energie für den Körper. Ergebnisse einer Studie des Alternative Medicine Review bestätigen, dass der Rosenwurz-Extrakt mit seiner adaptogenen Wirkung die Homöostase positiv beeinflussen kann.

·       Mehr Leistungsfähigkeit & Energie

Rosenwurz gilt als das wohl bekannteste Adaptogen, das den Körper bei Stress unterstützt und ihn langfristig resistenter macht, indem es die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol hemmt. Doch mit der Einnahme vom Rosenwurz Extrakt sollte dem Körper nicht nur auf lange Sicht geholfen, sondern es sollen auch kurzfristig Stresssymptome gelindert werden. Diese Wirkung ist genauso wichtig, denn täglicher Stress sorgt dafür, dass man sich überlastet und ausgelaugt fühlt. Dies hat Konzentrationsschwächen und Erschöpfung zufolge.

Einer Studie des Department of Neurology der Armenian State Medical University zufolge, konnte bei 56 Testpersonen nach Verabreichung von Rosenwurz eine deutliche Linderung von Ermüdungserscheinungen während stressigen Phasen festgestellt werden. Auch die Studie des Department of Psychology der Uppsala University konnte einen Zusammenhang zwischen der Pflanze und stressbedingten Ermüdungserscheinungen beweisen. Ergebnissen zufolge machte Rosenwurz die Testpersonen deutlich leistungsfähiger, konnte aber auch die Konzentrationsfähigkeit verbessern.

·       Hilfe bei Antriebslosigkeit und leichten Depressionen

Rosenwurz soll nicht nur Symptome von Stress wie beispielsweise Konzentrationsschwäche und Erschöpfung bekämpfen, sondern auch stimulierend wirken und Energie spenden. Wenn das Niveau des Wohlfühlhormons Serotonin im Körper sinkt, kann dies zu Erschöpfung und Antriebslosigkeit führen. Das Rosenwurz Extrakt soll den Abbau von Serotonin und weiteren Botenstoffen hemmen und dadurch die Stimmung heben können. Damit könnte Rosenwurz ein mildes Mittel gegen Antriebslosigkeit sein. Im Vergleich zu den chemischen Antidepressiva wirkt die Pflanze zwar deutlich milder, jedoch treten auch keine Nebenwirkungen auf.

Wie wird die Heilpflanze angewendet?

Rosenwurz ist meist in Form von Präparaten wie Kapseln, Dragees oder Tinkturen erhältlich. Die Dosierung hängt von der Rosenwurz-Konzentration im jeweiligen Präparat ab. Der Vorteil an fertigen Kapseln ist die exakte Dosierbarkeit. Wichtig ist dabei, hochwertige Produkte zu verwenden, denn nur so kann das Adaptogen seine volle Wirkung entfalten.

Was muss ich bei der Einnahme beachten?

Da es noch keine Erkenntnisse dazu gibt, wird schwangeren und stillenden Frauen sowie Kindern unter 12 Jahren von der Anwendung abgeraten. Auch Menschen, die unter starker Unruhe leiden, sollten Rosenwurz nicht anwenden. Wechselwirkungen von Rosenwurz-Präparaten und anderen Medikamenten sind nicht auszuschließen. Wenn Sie also auch andere Medikamente einnehmen, sollten Sie sich vor der Einnahme am besten vom Arzt oder Apotheker beraten lassen.

Mögliche Rosenwurz Nebenwirkungen

Rosenwurz-Präparate sollen im Allgemeinen gut verträglich sein. Nichtsdestotrotz sind allergische Reaktionen sowie andere Nebenwirkungen nicht auszuschließen. Es wurde zwar selten über Überempfindlichkeitsreaktionen berichtet, doch der Kausalzusammenhang wurde nicht bewiesen. Auch wenn keine direkte Nebenwirkungen festgestellt wurden, sollten die Präparate nicht direkt vor dem Schlafen eingenommen werden.

Quellen

  • Goyvaerts, B. et al.: Wirksamkeit des Rhodiola-rosea-Spezialextraktes SHR-5 bei Burn-out und Erschöpfungssyndrom – Ergebnisse einer Praxisstudie. Z Phytother 2012; 33 – P13
  • Grünwald, J. et al.: Rhodiola rosea: ein Adaptogen bei Burn-out. Z Phytother 2011; 32(4): 161-163
  • Huber, R. & Michalsen, A.: Checkliste Komplementärmedizin, Haug Verlag, 2014
  • Hung, S.K. et al.: The effectiveness and efficacy of Rhodiola rosea L.: a systematic review of randomized clinical trials. Phytomedicine. 2011 Feb 15;18(4):235-44.
  • Kooperation Phytopharmaka GbR: www.koop-phyto.org (Abruf: 31.07.2017)
  • Kreiss, C. & Immel-Sehr, A.: Beratung aktiv – Selbstmedikation, Govi-Verlag, 22. Auflage, 2016
  • Schilcher, H. et al.: Leitfaden Phytotherapie. Elsevier Verlag GmbH, Urban & Fischer Verlag, 4. Auflage, 2010
  • Siewert, A.M.: Natürliche Psychopharmaka, Gräfe und Unzer Verlag, 2015
  • Wormer, E.J.: Grüne Antibiotika, Mankau Verlag GmbH, 2015

[1] http://www.altmedrev.com/publications/6/3/293.pdf
[2] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/11081987
[3] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19016404
[4] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20374974
[5] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/25837277

Weiterführende Literatur:

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  • Blomkvist J., Taube A., Larhammar D. Perspective on Roseroot (Rhodiola rosea) studies. Planta Med, 2009, 75(11), 1187-90 Pubmed
  • Darbinyan V., Aslanyan G., Amroyan E., Gabrielyan E., Malmström C., Panossian A. Clinical trial of Rhodiola rosea L. extract SHR-5 in the treatment of mild to moderate depression. Nord J Psychiatry, 2007, 61(5), 343-8 Pubmed
  • Hellum B.H., Tosse A., Hoybakk K., Thomsen M., Rohloff J., Georg Nilsen O. Potent in vitro inhibition of CYP3A4 and P-glycoprotein by Rhodiola rosea. Planta Med, 2010, 76(4), 331-8 Pubmed
  • Ishaque S., Shamseer L., Bukutu C., Vohra S. Rhodiola rosea for physical and mental fatigue: a systematic review. BMC Complement Altern Med, 2012, 29, 12, 70 Pubmed
  • Kelly G.S. Rhodiola rosea: a possible plant adaptogen. Altern Med Rev, 2001 , 6(3), 293-302 Pubmed
  • Olsson E.M., von Schéele B., Panossian A.G. A randomised, double-blind, placebo-controlled, parallel-group study of the standardised extract shr-5 of the roots of Rhodiola rosea in the treatment of subjects with stress-related fatigue. Planta Med, 2009, 75(2), 105-12 Pubmed
  • Panossian A., Wikman G., Sarris J. Rosenroot (Rhodiola rosea): traditional use, chemical composition, pharmacology and clinical efficacy. Phytomedicine, 2010, 17(7), 481-93 Pubmed
  • Swedish Herbal Institute http://www.shi.se

Wichtiger Hinweis / Disclaimer:

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