Juckreiz am After, Rötungen und Brennen – diese Symptome werden fälschlicherweise viel zu oft Hämorrhoidenleiden zugeschrieben. Manchmal kann nämlich auch eine Pilzinfektion am After die Ursache solcher Qualen sein. Pilz am After ist eine Erkrankung, von der viele Menschen betroffen sind, obwohl nur die wenigsten davon sprechen. Wir verraten dir, was die Ursachen und Symptome von Pilz am After sind und wie du die Beschwerden wieder loswerden kannst.
Was sind die Ursachen von Pilz am After?
Bei Pilz am After handelt es sich meistens um den Hefepilz, der sehr häufig auf Schleimhaut oder gesunder Haut zu finden ist, sich aber auch in feuchten Körperregionen wie z. B. am After massiv vermehrt. Die möglichen Ursachen dafür sind:
- ein geschwächtes Immunsystem
- andere Erkrankungen
- eine längere Einnahme von Antibiotika
- medikamentöse Therapie mit Cortison
- Immunsuppressiva
- Chemotherapeutika
- häufiges Schwitzen und Feuchtigkeit
- falsche Ernährung
- schwere Gewebeschädigung durch z. B. bakterielle Infektionen oder mechanische Verletzungen
Wie häufig tritt eine solche Infektion auf?
Pilz am After kommt meistens bei Menschen zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr vor. Einigen Statistiken zufolge sollen bis zu fünf Prozent der Bevölkerung von diesen Beschwerden betroffen sein. Dabei leiden deutlich häufiger Männer an dem lästigen Jucken.
Das Problem bei solchen Statistiken ist allerdings, dass es sich beim Pilz am After um ein Tabuthema handelt. Die meisten Menschen verschweigen aus Scham, dass sie dieses Problem haben. Daraus lässt sich schließen, dass sogar weitaus mehr Menschen unter Pilz am After leiden.
Wie erkenne ich Pilz am After?
Die meisten Menschen tragen Pilze in ihrem Darm, die aber meistens keine Beschwerden verursachen. Jedoch können sich die Mikroorganismen, meist Candida albicans, durch verschiedene Ursachen ungehindert vermehren und Pilz am After verursachen. Der Pilz im Darm macht sich durch Blähungen bemerkbar. Wenn er bis zum After gelangt, fängt auch der Juckreiz an. Bei Frauen kann der Pilz vom After sehr oft zur Scheide gelangen und so Vaginalpilz verursachen.
Pilzerkrankungen des Darms haben außerdem noch folgende Symptome:
- Verstopfung
- Durchfall
- Verstopfung und Durchfall im Wechsel
- Stuhl mit klebriger Konsistenz
- Darmkrämpfe
- Müdigkeit
- Kopfschmerzen
- Alkoholunverträglichkeit
- Heißhunger auf Süßes
Diese Symptome können aber auch Begleiterscheinungen anderer Krankheiten sein. Bei Pilzerkrankungen des Darms können Essgewohnheiten einen zusätzlichen Hinweis liefern. Wenn du viel Weißmehl oder Zucker zu dir nimmst und die Beschwerden besonders ausgeprägt werden, handelt es sich höchstwahrscheinlich um Hefepilz. Dieser ernährt sich nämlich von Kohlenhydraten.
Nützliche Tipps bei Pilz am After
Pilz am After und der daraus resultierende Juckreiz können den Alltag deutlich einschränken und deshalb solltest du so schnell wie möglich etwas dagegen unternehmen. Doch bevor du einen Arzt aufsuchst, kannst du es auch mit bestimmten Maßnahmen zu Hause versuchen. Diese hängen von der jeweiligen Ursache vom Pilz am After ab.
Folgende Tipps könnten dir dabei helfen, die Beschwerden zu lindern:
- Viel Flüssigkeit zu sich nehmen
Du solltest pro Tag mindestens 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit zu sich nehmen, um so für einen regelmäßigen und weichen Stuhlgang zu sorgen. Am besten eignen sich Wasser oder ungesüßter Tee. - Sich ballaststoffreich ernähren
Falsche Ernährung kann ebenfalls dazu führen, dass sich der Pilz im Darm vermehrt und zum After wandert. Mit ballaststoffreichen Lebensmitteln wie Obst, Gemüse und Getreide kannst du möglicherweise die Beschwerden lindern. - Hygiene
Mangelnde oder übertriebene Hygiene wirkt sich negativ auf den Pilz am After aus. Am besten ist es, den Analbereich nach jedem Stuhlgang mit klarem Wasser zu waschen und die Haut danach sanft zu trocknen. Du solltest auf Waschlotionen mit Duftstoffen sowie auf hartes Toilettenpapier verzichten, um so den After von schädlichen und reizenden Inhaltsstoffen zu schützen. Stattdessen kannst du pH-neutrale Waschlotionen verwenden, die sanft zur Haut sind. - Pflege
Entzündungshemmende und schmerzstillende natürliche Inhaltsstoffe in bestimmten Produkten können deiner Haut dabei helfen, sich zu regenerieren und das Eindringen von Bakterien zu verhindern. Zu solchen Produkten gehört das HämoCalm Öl Repair & Protect Spray von Casida (Apotheke, PZN: 10086675), das sich bei Juckreiz und anderen Probleme im Analbereich als sehr hilfreich erwiesen hat. - Nicht kratzen
Auch wenn der Pilz am After einen noch so starken Juckreiz verursacht, solltest du möglichst nicht daran kratzen. Das könnte die Haut beschädigen und zusätzlich reizen.
Wann sollte ich zum Arzt?
Wenn der Juckreiz am After nur kurzfristig auftritt und bald von selbst wieder verschwindet, musst du nicht unbedingt zum Arzt. Die Ursache für einen kurzanhaltenden Juckreiz können unterschiedliche Lebensmittel sein, die bedenkliche Inhaltsstoffe haben. Durch den Verzehr von solchen Speisen können allergische Reaktionen und Hautirritationen wie Juckreiz in der Afterregion entstehen. Zu solchen Speisen oder Getränken gehören gewürzte und salzige Speisen, Koffein und sogar Milchprodukte.
Wenn der Juckreiz allerdings über längere Zeit anhält und du mit Hausmittel nichts gegen den Pilz am After erreichen konntest, solltest du unbedingt einen Arzt aufsuchen. Deine Lebensqualität wird ansonsten durch die ständigen Symptome von Pilz am After deutlich beeinträchtigt. Doch das ist nicht der einzige Grund für einen Arztbesuch, denn Pilze im Darm können unbehandelt zu anderen Erkrankungen führen.
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Apotheker Alexander Helm >Alexander Helm ist approbierter Apotheker (Martin-Luther Universität) und Gründer von Casida. Pharmazie und Naturheilkunde zu natürlichen Gesundheitsprodukten zu vereinen, ist seine Vision, um mit der Kraft der Natur etwas für die Gesundheit der Menschen zu tun.
Wichtiger Hinweis / Disclaimer:
Wir als Apotheker teilen im Casida-Ratgeber unser pharmazeutisches Fachwissen und naturheilkundlichen Erfahrungsschatz. Eine individuelle Diagnose und Beratung ist in jedem Fall zusätzlich nötig. Deshalb kann dieses Angebot keine medizinische Beratung ersetzen. Das Angebot dient nicht der Behandlung, Heilung oder Vorbeugung von Krankheiten. Es ist kein Ersatz für Medikamente oder andere Behandlungen, die von einem Arzt/einer Ärztin verschrieben werden.