Wenn Pilze die Fuß- oder Fingernägel befallen, spricht man von Nagelpilz oder Onychomykose. In den meisten Fällen sind Fadenpilze oder seltener auch Hefe- oder Schimmelpilze die Ursache für Nagelpilzerkrankungen. Nagelpilz ist im Gegensatz zu Fußpilz sehr hartnäckig und die Behandlung langwieriger und komplizierter. Sehr oft werden unterschiedliche Hausmittel gegen Nagelpilz verwendet. Doch reicht eine solche Behandlung aus? Beim unbehandelten Nagelpilz besteht die Gefahr, dass der Pilz die benachbarten Nägel befällt und diese vollkommen zerstört. Neben den ästhetischen Nachteilen kann Nagelpilz auch zu Schmerzen oder weiteren Infektionen führen und das Gehen beeinträchtigen.
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Reichen Hausmittel bei Nagelpilz aus?
Im Falle einer Nagelpilzerkrankung greifen die meisten Betroffenen zunächst zu Hausmitteln, da diese meistens kostengünstig sind. Die Liste der Hausmittel gegen Nagelpilz ist lang. Natürliche Hausmittel wie Backpulver, Apfelessig, Zahnpasta, Teebaumöl bis hin zur Eigenurintherapie versprechen eine natürliche Heilung von Nagelpilz. Doch grundsätzlich können solche Hausmittel den Nagelpilz in den meisten Fällen nur temporär mindern, nicht aber heilen. Nagelpilz ist nämlich sehr hartnäckig und heilt nur bei regelmäßiger und langfristiger Pflege.
Welche Hausmittel können im Kampf gegen Nagelpilz unterstützen?
Auch wenn Hausmittel allein den Nagelpilz nicht heilen können, sind sie dennoch als unterstützende Behandlung sinnvoll. Im Folgenden sind Wirkungen und Behandlungsmöglichkeiten von beliebten Hausmitteln gegen Nagelpilz beschrieben.
- Backpulver: Backpulver gehört zu den meist angewendeten Hausmitteln gegen Nagelpilz. Es soll den Nagelpilz austrocknen und nach einiger Zeit beseitigen. Es gibt jedoch keine wissenschaftlichen Belege für die Wirksamkeit von Backpulver bei Nagelpilz.
- Apfelessig: Apfelessig wird wegen seiner antibakteriellen Eigenschaften gegen Nagelpilz verwendet. Essigsäure soll den Nagelpilz bekämpfen können, indem es in die Haut eindringt. Apfelessig allein wird in der Regel nicht wirksam genug sein.
- Zahnpasta: Fluor in der Zahnpasta soll antimykotisch wirken. Die Wirksamkeit dieses Hausmittels gegen Nagelpilz ist jedoch nicht klinisch bestätigt.
- Ätherische Öle: Teebaumöl wird auf die betroffenen Stellen aufgetragen. Es bedarf jedoch einer Mischung mehrerer Wirkstoffe, um den Nagelpilz zu stoppen.
- Fußbäder mit Salz: Fußbäder mit antibakteriellen Badezusätzen wie Totes Meer Salz oder Epsom Salz sind ein gutes unterstützendes Mittel gegen Nagelpilz. Wichtig ist, danach gut die Füße abzutrocknen.
Was tun, wenn Hausmittel gegen Nagelpilz nicht helfen?
Nur in den seltensten Fällen werden Hausmittel gegen Nagelpilz alleine ausreichen, um die Pilze abzutöten. Aus diesem Grund muss Nagelpilz in der Regel mit einem Mittel vom Arzt oder Apotheker behandelt werden. Die Möglichkeiten zur Behandlung sind je nach Grad des Befalls unterschiedlich. Ein Hautarzt sollte zunächst die Diagnose als auch die Behandlung von Nagelpilz beurteilen.
Exkurs: Was sind die Ursachen von Nagelpilz?
Fadenpilze gehören zu den häufigsten Ursachen der Erkrankung, da sich an der Körperoberfläche die optimalen Lebensbedingungen für diese Pilzart befinden. Das Keratin in den Nägeln, der Haut und den Haaren ist für Fadenpilze unwiderstehlich. In Kombination mit Feuchtigkeit und Wärme entsteht Nagelpilz. Die betroffenen Stellen sind meist Zehenzwischenräume, Leistenbeugen und Hautfalten.
Wie erkenne ich Nagelpilz?
Wird Nagelpilz früh erkennt, stehen die Heilungschancen gut. Symptome von Nagelpilz sind zunächst am vorderen Rand des Nagels zu erkennen und breiten sich von da aus über die ganze Nagelplatte aus. Der Nagelbereich wird dicker und verfärbt sich weißlich bis gelb. Oft sind auch weiße Streifen oder Flecken bei Nagelpilz zu erkennen. Hausmittel sind im Kampf gegen Nagelpilz eine gute Zusatztherapie, doch gezielte Mittel vom Hautarzt oder Apotheker sind für einen langfristigen Erfolg unerlässlich.