Juckreiz am Anus, fachlich auch Pruritus ani genannt, kann sehr lästig sein. Den Betroffenen ist es oft unangenehm, über dieses Thema zu sprechen – doch die gute Nachricht ist, dass das lästige Afterjucken in den meisten Fällen harmlose Ursachen hat und einfach zu behandeln ist. Allerdings ist Vorsicht geboten, denn der Juckreiz am Anus kann auch ein Anzeichen für andere Krankheiten sein. Hier erfährst du, welche Ursachen das Afterjucken haben kann, mit welchen Maßnahmen und Hausmitteln sich die Beschwerden lindern lassen und wann du einen Arzt aufsuchen solltest.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Afterjucken?
Die juckende Missempfindung am Anfang des Enddarms und einige Zentimeter um die Analöffnung herum wird in der Medizin als „Pruritus ani“ bezeichnet und ist keine Seltenheit. Der Bereich um den After ist schließlich eine große Angriffsfläche für Irritationen und Juckreiz. Der Grund dafür sind mechanische Reizungen beim Waschen, Feuchtigkeit sowie mögliche Stuhlreste. Wenn neben Juckreiz auch Hautveränderungen im Afterbereich vorliegen, wird von Dermatitis oder Ekzem gesprochen. Mediziner unterscheiden akute bzw. kurzfristige Beschwerden von chronischem Afterjucken, das länger als 6 Wochen dauert.
Welche Ursachen kann Juckreiz am Anus haben?
Afterjucken kann sehr unterschiedliche Ursachen haben. Zu diesen gehören:
- Darmerkrankungen: Magen-Darm-Infektionen, Reizdarm sowie die chronisch entzündlichen Darmerkrankungen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa führen in den meisten Fällen zu anhaltenden Durchfällen, die wiederum Juckreiz am Anus auslösen. Ein weiterer Grund für das Auftreten von Afterjucken kann auch Stuhlinkontinenz sein.
- Hämorrhoidenleiden: Ein sehr häufiger Auslöser von Afterjucken ist das Hämorrhoidenleiden. Vergrößerte Hämorrhoiden reizen die empfindliche Haut um den Darmausgang und machen den Afterbereich feuchter als normalerweise, was zu Juckreiz führt.
- Diabetes und andere Erkrankungen: Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes oder Schilddrüsenleiden, Niereninsuffizienz oder das Immunsystem schwächende HIV sowie bestimmte Formen von Blutkrebs können Afterjucken verursachen. Der Hefepilz Candida albicans ist oft die Folge.
- Mangelnde oder übertriebene Hygiene: Afterjucken kann sowohl durch mangelnde Hygiene als auch durch übertriebene Maßnahmen entstehen. Eine übertriebene Reinigung mit aggressiven Waschlotionen oder zu starkes Reiben kann den Schutzmantel der Haut schädigen. Mangelnde Hygiene kann durch die Kombination von Stuhlresten und Schweiß ebenfalls zu Juckreiz führen.
- Medikamente: Eine längere Einnahme von Antibiotika oder Kortisonpräparaten kann ebenfalls Juckreiz am Anus verursachen.
- Madenwürmer: Sowohl Kinder als auch Erwachsene können Madenwürmer haben, die Juckreiz verursachen. Diese sind besonders abends am After sichtbar. Bei Kindern ist dies eine häufige Ursache von Afterjucken.
Wie kann ich Afterjucken behandeln?
Bei der Auswahl der verschiedenen Behandlungsansätze von Afterjucken solltest du immer die Ursachen im Kopf behalten. Folgende Tipps helfen dir sowohl bei der Behandlung als auch bei der Vorbeugung von Juckreiz am Anus:
- Hygiene anpassen: Reinige den empfindlichen Bereich regelmäßig mit Wasser und trockne ihn gründlich ab. Vermeide feuchtes Toilettenpapier und aggressive Waschlotionen.
- Ernährungsumstellung: Beschwerden wie Durchfall oder Verstopfung können durch eine Ernährungsumstellung gelindert werden. Verzichte auf scharfe Gewürze.
- Salbe, Gel und Spray: Bei Juckreiz als Folge von Hämorrhoiden oder Infektionen können spezielle Salben und Gele helfen. Das HämoCalm Repair & Protect von Casida enthält natürliche Inhaltsstoffe wie Zypressenöl, Kokosöl und Lavendelöl, die beruhigend wirken.
Welche Hausmittel helfen bei Afterjucken?
Auch bestimmte Hausmittel können dir dabei helfen, deine Beschwerden schneller zu lindern:
- Schwarztee: Ein Teebeutel Schwarztee kann Schwellungen und Juckreiz lindern, wenn er lauwarm auf die betroffene Stelle gelegt wird.
- Teemischung: Eine Mischung aus Ringelblume, Schafgarbe und Kamille kann helfen, wenn sie zwei Mal täglich getrunken wird.
- Kompressen: Kompressen mit Hamamelis oder Ringelblume in abgekochtem Wasser auf den Analbereich gelegt, können ebenfalls Abhilfe schaffen.
- Manuka Honig: Dieser wirkt gegen Juckreiz und Irritationen sowie antibiotisch, wenn er auf die betroffene Stelle aufgetragen wird.
- Sitzbäder: Sitzbäder mit Kamille, Eichenrinde oder Ringelblume helfen, den Juckreiz zu lindern.
Wann muss ich zum Arzt?
In den meisten Fällen lässt sich das Afterjucken mit entsprechenden Maßnahmen und Hausmitteln behandeln. Sollte der Juckreiz am Anus allerdings nicht von selbst wieder verschwinden, musst du unbedingt einen Arzt aufsuchen. Der lästige Juckreiz beeinträchtigt nämlich nicht nur die Lebensqualität der Betroffenen, sondern kann auch ein Zeichen für andere Erkrankungen sein. Um schwere Erkrankungen wie Krebsleiden im Darmbereich auszuschließen, sollte ein anhaltender Juckreiz am Anus vom Arzt abgeklärt werden.
Weiterführende Links zum Thema Hämorrhoiden:
- Online-Kurs "Hämorrhoiden verstehen" von Hämorrhoiden-Experte Univ.-Prof. Dr. Max Wunderlich auf dem Selbsthilfeportal selpers https://selpers.com/kurs/haemorrhoiden-verstehen/
Wichtiger Hinweis / Disclaimer: Wir als Apotheker teilen im Casida-Ratgeber unser pharmazeutisches Fachwissen und naturheilkundlichen Erfahrungsschatz. Eine individuelle Diagnose und Beratung ist in jedem Fall zusätzlich nötig. Deshalb kann dieses Angebot keine medizinische Beratung ersetzen. Das Angebot dient nicht der Behandlung, Heilung oder Vorbeugung von Krankheiten. Es ist kein Ersatz für Medikamente oder andere Behandlungen, die von einem Arzt/einer Ärztin verschrieben werden.