Gesundheit

Übersäuerung – Ursachen, Symptome, was hilft?

Übersäuerung

Von Apotheker Alexander Helm

Aus therapeutischer Sicht überprüft von Heilpraktikerin Antje Gerhold-Andersch

Alle Casida Ratgeber Inhalte werden medizinisch überprüft.

zuletzt aktualisiert am: 22. Juli 2021

Unsere moderne Lebensweise kann den sensiblen Säure-Basen-Haushalt leicht durcheinanderbringen. Die Folge ist eine Übersäuerung des Gewebes, welche sich in zahlreichen Beschwerden äußern kann. Ist der Säure-Basen-Haushalt bereits soweit gestört, kann der Körper ein gesundes Gleichgewicht nicht mehr aus eigener Kraft herstellen. Was tun? Lies im Folgenden über die Ursachen von Übersäuerung, die Symptome und Krankheiten, die dadurch begünstigt werden und die Maßnahmen, die Du selbst ergreifen kannst, um Dein Säure-Basen-Gleichgewicht wieder herzustellen.

Ursachen von Übersäuerung – unser ungünstiger Lebensstil

Eine Hauptursache für Übersäuerung ist die moderne, ungesunde Ernährung. Wir nehmen täglich zu viele säurebildende Lebensmittel zu uns und zu wenig basische. Folgende Nahrungsmittel übersäuern den Körper:

  1. Tierische Eiweiße wie z.B. Fleisch, Wurst, Käse, Milchprodukte, Milch, Eier, Fisch
  2. Weißer Zucker, Süßspeisen, süße Getränke
  3. Weißmehl d.h. Weizenbrot, Weizennudeln
  4. Kaffee, schwarzer Tee, Alkohol, kohlensäurehaltige Getränke
  5. weitere Faktoren: Nikotin, synthetische Konservierungs- und Farbstoffe, synthetische Süßstoffe

Ein weiterer Punkt ist die mangelnde körperliche Bewegung. Immer mehr Arbeitsplätze werden zu “sitzenden Berufen”. Ideal wäre ein Ausgleich durch sanfte und bewusste körperliche Bewegung wie beim Walken, Qi Gong, Yoga, Dehnübungen oder Ähnlichem. Denn beim Entspannen wird die Säurelast in den Geweben reduziert. Bei anstrengenden Sportarten oder langen Muskelaktivitäten wird wiederum Laktat gebildet (Teil der Milchsäure), was bei zu starker Ansammlung wieder zu einer Übersäuerung führen kann.

Auch können emotionale Faktoren wie Stress, Anspannung, Ärger, Angst, Zorn, Wut oder negatives Denken zur Gewebeübersäuerung beitragen.
In der westlichen Schulmedizin werden die emotionalen Faktoren oft unterbewertet, was bedauerlich für die Gesundheit der Patienten ist. Stresshormone können bewirken, dass Muskeln sich verkürzen und verkrampfen, was bedeutet, dass sich Säuren im Muskel bilden – eine Übersäuerung des Muskels ist die Folge. Dies kann zu Nacken-, Schulter- und Rückenschmerzen führen. Außerdem kann es zu Gelenkblockierungen und Mobilitätseinschränkungen kommen, an denen stressgeplagte Menschen oft leiden.

Eine weitere Ursache für eine Übersäuerung ist mangelnde Flüssigkeitszufuhr, oder genauer gesagt Wasserzufuhr. Viele Menschen trinken zu wenig. Wie viel sollte man trinken? Die einfache Faustformel lautet: 0,3 Liter Flüssigkeit pro 10 kg Körpergewicht. Das entspricht bei 60 kg Körpergewicht einer Trinkmenge von 1,8 Litern täglich.

Auch die bei Diäten entstehenden Ketonsäuren führen zu einem Überschuss an Säuren im Körper, die durch die körpereigenen Puffersysteme nicht mehr abgefangen werden können. Auch chronische Erkrankungen wie Rheuma, Gicht und Diabetes und die langfristige Einnahme bestimmter Schmerzmedikamente (z.B. Antirheumatika, Acetylsalicylsäure) belasten den Säure-Basen-Haushalt.

Übersäuerung Symptome

Gerät das Säure-Basen-Verhältnis aus dem Gleichgewicht, werden die Säuren im Binde- und Fettgewebe, in Muskeln und Sehnen, abgelagert. Die Zellen und Organe können nicht mehr richtig arbeiten – es kommt zu Störungen in der Ver- und Entsorgung der Zellen, was sich in einer nachlassenden Leistungsfähigkeit und Widerstandskraft zeigt. Die Übersäuerung reicht bis in die Zellen hinein, die es nicht mehr schaffen, Säuren auszuleiten und Basen aufzunehmen. Das feine Gleichgewicht gerät durcheinander. Der Stoffwechsel in den Zellen kann nicht mehr ungehindert ablaufen. Es kommt zu einem Mangel an Energie. Schleichend können sich chronische Erkrankungen entwickeln.
Zahlreiche Krankheiten und Symptome werden durch Übersäuerung begünstigt:

– Schmerzzustände
– Allergien
– Arthrosen
– Bluthochdruck
– Depression
– Diabetes
– Durchblutungsstörungen
– Her-Kreislauf-Erkrankungen
– Krebs
– Migräne, Kopfschmerz
– Muskel- und Knochenschwund
– Muskelkrämpfe
– Nierenstörungen
– Osteoporose
– Rheumatische Erkrankungen
– Schlafstörungen
– Tinnitus (Ohrgeräusche)

Selbsttest: Bin ich übersäuert?

Finde mit wenigen Fragen heraus, ob Du ein erhöhtes Risiko für eine Übersäuerung hast.

  • Fühlst du dich oft müde und antriebslos, vielleicht sogar lustlos und schlecht gelaunt?
  • Kämpfst du mit immer wiederkehrenden Infekten oder fühlst dich nie so richtig fit?
  • Fühlst du dich schnell gestresst und hast Mühe, dich längere Zeit auf ein Thema zu konzentrieren?
  • Macht deine Verdauung dir zu schaffen?
  • Leidest du unter Verstopfung, Durchfall, Völlegefühl, Übelkeit?
  • Hast du gelegentlich Kopfschmerzen?
  • Fehlt deiner Haut und deinen Augen ein Strahlen? Sind deine Nägel brüchig?
    Ist deine Haut eher fahl und unter den Augen sind dunkle Schatten?
  • Hast du Haarausfall, Wassereinlagerungen oder Orangenhaut?
  • Hast du gelegentlich Sodbrennen?
  • Nimmst du trotz angepasster Ernährung nicht an Gewicht ab?
  • Isst du häufig Brot, Nudeln, Reis, Käse, Joghurt oder Quark, Wurst, Fleisch und seltener Obst, Gemüse und Salat?
  • Trinkst du täglich weniger als 2 Liter Wasser oder ungesüßten Tee?
  • Trinkst du täglich Kaffee?
  • Hast du Muskel- und Gelenkbeschwerden?
  • Nimmst du regelmäßig Medikamente ein?

Kannst du mehr als drei dieser Fragen mit Ja beantworten, ist es sehr wahrscheinlich, dass du an Übersäuerung leidest.

Übersäuerung was hilft schnell?

Der beste Weg, eine Übersäuerung zu vermeiden, ist eine basenüberschüssige Ernährung. Dies kann in Form einer zeitlich begrenzten Basenkur erfolgen. Um seine Ernährungsgewohnheiten jedoch langfristig zu ändern, sollte man in kleinen Schritten beginnen und mehr und mehr säurebildende Nahrungsmittel durch basenbildende Nahrungsmittel ersetzen.

Lebensmittel mit saurem pH-Wert – Reduziere oder verzichte ganz auf diese Säurebildner:

  • Zucker und Süßigkeiten
  • Weißmehlprodukte
  • Fleisch und Wurst
  • Milch und Milchprodukte
  • kohlensäurehaltige Getränke
  • Kaffee und koffeinhaltige Getränke

Lebensmittel mit basischem pH-Wert – Erhöhe den Anteil dieser Basenbildner!

  • Salat
  • Gemüse
  • Obst
  • Kartoffeln
  • Kräuter
  • Gewürze
  • Pilze

Übersäuerung - Überblick saure und basische Lebensmittel

Was du darüber hinaus tun kannst, um das Säuren-Basen-Verhältnis in ein gesundes Gleichgewicht zu bringen:

Basentherapeutika

Basische Ernährung lässt sich durch Basentherapeutika in Form von Nahrungsergänzungsmitteln ergänzen. Geeignete Basenpulver versorgen den Körper mit basischen Mineralstoffen und wertvollen Spurenelementen. Achte dabei auf qualitativ hochwertige Produkte aus der Apotheke mit einer ausgewogenen Zusammensetzung, die effektiv entsäuern und frei von Zusatzstoffen wie Konservierungsmittel, Farb- und Geschmacksstoffen sind.

Bitterstoffe

Industrielle Nahrungsmittel enthalten kaum noch Bitterstoffe. Sie wurden aus Geschmacksgründen herausgezüchtet. Bitterstoffe sind aber “bitter nötig” zur Entsäuerung: sie binden Säuren und dafür sorgen, dass diese ausgeschieden werden. Natürliche Bitterstoffe aus Löwenzahn, Spitzwegerich oder anderen Wildkräutern stehen heute kaum noch auf dem Speiseplan und sind deshalb eine sinnvolle Nahrungsergänzung z.B. in Form von Bitterkapseln.

Basenbäder

Voll- oder Fußbäder mit stark basischen Badezusätzen (z.B. Epsom Salz oder Natron) können bei der Entsäuerung helfen. Die Anwendung ist ganz einfach:
– Zu Beginn die Basenbäder 2 bis 4 Mal wöchentlich anwenden und danach 1 Mal wöchentlich weiterführen
– Die Wassertemperatur sollte bei 37 bis 40°C liegen
– Für ein Basenbad ist eine Badedauer von 30 -60 min nötig, da die Säureausscheidung über die Haut erst nach 30 min einsetzt
– wichtig: dabei genügend trinken

Magnesium

Das Wundermineral ist u.a. wichtig für den Abbau von Gewebeübersäuerung. Magnesiummangel ist allerdings weit verbreitet und kann in Zusammenhang mit einer Übersäuerung stehen. Eine Nahrungsergänzung mit Magnesium kann deshalb sinnvoll sein. Beachte bei deiner Wahl: Die organischen Verbindungen Magnesiumcitrat und Magnesiumglycinat sind besonders bioverfügbar. Das Magnesiumpulver sollte frei sein von Aromen, Zucker, Süßstoffen, Laktose, Gluten, Hefe, Konservierungsmitteln, Rieselhilfsstoffen und Farbstoffen.
Magnesiumreiche Badesalze und Magnesiumöl bieten zusätzlich die Möglichkeit der äußerlichen Anwendung.

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Wichtiger Hinweis / Disclaimer:

Wir als Apotheker teilen im Casida-Ratgeber unser pharmazeutisches Fachwissen und naturheilkundlichen Erfahrungsschatz. Eine individuelle Diagnose und Beratung ist in jedem Fall zusätzlich nötig. Deshalb kann dieses Angebot keine medizinische Beratung ersetzen. Das Angebot dient nicht der Behandlung, Heilung oder Vorbeugung von Krankheiten. Es ist kein Ersatz für Medikamente oder andere Behandlungen, die von einem Arzt/einer Ärztin verschrieben werden.

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