Hämorrhoiden

Afterjucken – unangenehmer Juckreiz am Anus

Afterjucken

Von Apotheker Alexander Helm

Aus therapeutischer Sicht überprüft von Heilpraktikerin Antje Gerhold-Andersch

Alle Casida Ratgeber Inhalte werden medizinisch überprüft.

zuletzt aktualisiert am: 16. November 2020

Juckreiz am Anus, fachlich auch Pruritus ani genannt, kann sehr lästig sein. Den Betroffenen ist es oft unangenehm, über dieses Thema zu sprechen – doch die gute Nachricht ist, dass das lästige Afterjucken in den meisten Fällen harmlose Ursachen hat und einfach zu behandeln ist. Allerdings ist Vorsicht geboten, denn der Juckreiz am Anus kann auch ein Anzeichen für andere Krankheiten sein.

Hier erfährst du, welche Ursachen das Afterjucken haben kann, mit welchen Maßnahmen und Hausmitteln sich die Beschwerden lindern lassen und wann du einen Arzt aufsuchen solltest.

Was ist Afterjucken?

Die juckende Missempfindung am Anfang des Enddarms und einige Zentimeter um die Analöffnung herum wird in der Medizin als „Pruritus ani“ bezeichnet und ist keine Seltenheit. Der Bereich um den After ist schließlich eine große Angriffsfläche für Irritationen und Juckreiz. Der Grund dafür sind mechanische Reizungen beim Waschen, Feuchtigkeit sowie mögliche Stuhlreste. Wenn neben Juckreiz auch Hautveränderungen im Afterbereich vorliegen, wird von Dermatitis oder Ekzem gesprochen. Mediziner unterscheiden akute bzw. kurzfristige Beschwerden von chronischem Afterjucken, das länger als 6 Wochen dauert.

Welche Ursachen kann Juckreiz am Anus haben?

Afterjucken kann sehr unterschiedliche Ursachen haben. Zu diesen gehören:

  • Darmerkrankungen

Magen-Darm-Infektionen, Reizdarm sowie die chronisch entzündlichen Darmerkrankungen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa führen in den meisten Fällen zu anhaltenden Durchfällen, die wiederum Juckreiz am Anus auslösen. Ein weiterer Grund für das Auftreten von Afterjucken kann auch Stuhlinkontinenz sein. Beides führt durch den vermehrten Kontakt um den After mit den Ausscheidungen und das häufigere Säubern der empfindlichen Region zu Hautirritationen und damit zu einem Pruritus ani.

  • Hämorrhoidenleiden

Ein sehr häufiger Auslöser von Afterjucken ist auch das Hämorrhoidenleiden. Durch vergrößerte Hämorrhoiden wird nicht nur die empfindliche Haut um den Darmausgang gereizt, sondern der Afterbereich ist dadurch wesentlich feuchter als normalerweise. Aufgrund dessen kommt es zum Juckreiz am Anus.

  • Diabetes und andere Erkrankungen

Diabetes ist eine Stoffwechselerkrankung und kann Afterjucken zur Folge haben. Doch auch andere Erkrankungen wie Schilddrüsenleiden, Niereninsuffizienz oder das Immunsystem schwächende HIV sowie einige Formen von Blutkrebs können hinter einem Juckreiz am Anus stecken. Der Hefepilz Candida albicans sorgt in solchen Fällen meistens für eine Begleitinfektion. Auch Hautkrankheiten wie z. B. Schuppenflechte und Pilz- oder Bakterieninfektionen am After bringen in der Regel einen Juckreiz mit sich.

  • Mangelnde oder übertriebene Hygiene

Afterjucken kann sowohl durch mangelnde Hygiene im Analbereich als auch durch übertriebene Maßnahmen entstehen. In diesem besonders empfindlichen Bereich ist es wichtig, die richtige Balance bezüglich der Hygiene zu finden.

Die Analregion ist durch spezielle Hautdrüsen mit einem Schutzmantel ausgestattet, sodass chemische und mechanische Reize keinen allzu großen Schaden verursachen. Doch dieser Schutzmantel wird durch aggressives Reiben und Waschlotionen mit schädlichen Inhaltsstoffen abgetragen. Dadurch wird die Haut um den Anus herum trocken und für Krankheitserreger anfällig.

Mangelnde Analhygiene wiederum kann ebenfalls zum Juckreiz am Anus führen. Die Kombination von Stuhlresten und Körperwärme bzw. Schweiß verursacht meist Juckreiz am Anus.

  • Medikamente

Viele Menschen bekommen nach einer längeren Einnahme von Antibiotika Probleme mit Afterjucken. Eine Ursache für diese Beschwerden können auch Kortisonpräparate sein.

  • Madenwürmer

Sowohl Kinder als auch Erwachsene können Madenwürmer haben, die ebenfalls Juckreiz verursachen. Diese sind abends am After und im Stuhl deutlich zu erkennen. Kommt bei Kindern Afterjucken vor, dann stecken meistens Madenwürmer dahinter.

Wie kann ich Afterjucken behandeln?

Bei der Auswahl der verschiedenen Behandlungsansätze von Afterjucken solltest du immer die Ursachen im Kopf behalten. Folgende Tipps helfen dir sowohl bei der Behandlung als auch bei der Vorbeugung von Juckreiz am Anus:

  • Hygiene anpassen

Wenn du es mit der Analhygiene übertrieben oder diese vernachlässigt hast, musst du einfach nur deine Reinigungsgewohnheiten entsprechend anpassen. Reinige den empfindlichen Bereich regelmäßig mit Wasser und trockne ihn gründlich ab. Mediziner raten von feuchtem Toilettenpapier und Waschlotionen ab, da diese den Analbereich reizen können.

  • Ernährungsumstellung

Beschwerden wie Durchfall oder Verstopfung, die durch andere Krankheiten verursacht werden, können ebenfalls zum Afterjucken führen. In vielen Fällen hilft schon eine passende Ernährungsumstellung. Verzichte auf scharfe Gewürze in deinem Speiseplan.

  • Salbe, Gel und Spray

Um den Juckreiz am Anus als Folge von Hämorrhoiden oder Pilz- und Bakterieninfektionen loszuwerden, können spezielle Salben, Gele und Sprays aus der Apotheke schnelle Abhilfe bringen. Das pflanzliche HämoCalm Repair & Protect von Casida eignet sich ausgezeichnet zur Pflege und Hygiene bei Afterjucken. Unter den rein natürlichen Inhaltsstoffen befinden sich Zypressenöl, Kokosöl, Lavendelöl und Immortellen Öl, die juckreizstillend und beruhigend wirken.

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Welche Hausmittel helfen bei Afterjucken?

Auch bestimmte Hausmittel können dir dabei helfen, deine Beschwerden schneller zu lindern.

  • Schwarztee eignet sich ausgezeichnet, um Schmerzen, Schwellungen und Juckreiz wirksam zu lindern. Daher hat diese Teesorte einen ganz besonderen Platz im Bereich der Hausmittel. Um Abhilfe bei Afterjucken zu schaffen, einfach einen Teebeutel von Schwarztee lauwarm auf die betroffene Stelle legen und einige Minuten verbleiben lassen.
  • Eine Teemischung aus Ringelblume, Schafgarbe und Kamille kann ebenfalls beim Afterjucken die Lösung sein. Dazu einfach zwei Tassen täglich trinken. Vorsicht: Die Teemischung nicht länger als sechs Wochen zu sich nehmen.
  • Du kannst auch Kompressen auf die betroffenen Stellen legen, um den Juckreiz zu vertreiben. Dazu am besten die Kompressen in abgekochtes Wasser und eine Tinktur aus der Pflanze Hamamelis oder Ringelblume tränken und auf den Analbereich legen.
  • Manuka Honig wirkt nicht nur gegen Juckreiz und Irritationen, sondern verfügt auch über antibiotische Eigenschaften. Daher kann es sehr hilfreich sein, etwas Manuka Honig auf die entsprechende Stelle aufzutragen.
  • Den quälenden Juckreiz kannst du auch mit einem Sitzbad aus den Kräutern Kamille, Eichenrinde, Ringelblume und Schafgarbe bekämpfen.

Wann muss ich zum Arzt?

In den meisten Fällen lässt sich das Afterjucken mit entsprechenden Maßnahmen und Hausmitteln behandeln. Sollte der Juckreiz am Anus allerdings nicht von selbst wieder verschwinden, musst du unbedingt einen Arzt aufsuchen. Der lästige Juckreiz beeinträchtigt nämlich nicht nur die Lebensqualität der Betroffenen, sondern kann auch ein Zeichen für andere Erkrankungen sein. Um schwere Erkrankungen wie Krebsleiden im Darmbereich auszuschließen, sollte ein anhaltender Juckreiz am Anus vom Arzt abgeklärt werden. Ein Arzt kann auch einschätzen, in welchen Fällen von Hämorrhoidenleiden eine Operation in Betracht kommt. Darüber hinaus musst du auch bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen und Diabetes unbedingt einen Arzt aufsuchen.

Weiterführende Links zum Thema Hämorrhoiden:

Online-Kurs “Hämorrhoiden verstehen” von Hämorrhoiden-Experte Univ.-Prof. Dr. Max Wunderlich auf dem Selbsthilfeportal selpers https://selpers.com/kurs/haemorrhoiden-verstehen/

Wichtiger Hinweis / Disclaimer:

Wir als Apotheker teilen im Casida-Ratgeber unser pharmazeutisches Fachwissen und naturheilkundlichen Erfahrungsschatz. Eine individuelle Diagnose und Beratung ist in jedem Fall zusätzlich nötig. Deshalb kann dieses Angebot keine medizinische Beratung ersetzen. Das Angebot dient nicht der Behandlung, Heilung oder Vorbeugung von Krankheiten. Es ist kein Ersatz für Medikamente oder andere Behandlungen, die von einem Arzt/einer Ärztin verschrieben werden.

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